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Warum diese Doktorarbeit mehr als nur Wissenschaft war.
Manchmal führt uns das Leben in Gebiete, die uns herausfordern, unsere Perspektiven verändern und unsere Denkweise für immer prägen. Für mich war diese Doktorarbeit genau das. Was als wissenschaftliche Neugier begann, wurde zu einer persönlichen Entdeckungsreise – auf der Suche nach einer Theorie, die zwischenstaatliche Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt neu definiert.
In einer Zeit, in der wirtschaftliche Machtspiele und nationale Interessen zunehmend die internationale Zusammenarbeit oder Konflikte prägen, stellte ich mir eine einfache, aber tiefgreifende Frage: Was bedeutet Gerechtigkeit zwischen Staaten wirklich?
Die Antwort darauf war alles andere als einfach. Aber sie führte mich zu einer Theorie, die nicht nur das Internationale Steuerrecht herausfordert, sondern auch mein Denken über wirtschaftliche Beziehungen, Anziehungskräfte und die Dynamik von Erfolg für immer verändert hat.
In meiner Doktorarbeit entwickelte ich eine neue Theorie der zwischenstaatlichen Gerechtigkeit, die ich „Attraktionsgerechtigkeit“ nenne. Diese Theorie ist inspiriert von der Gravitationstheorie von Sir Isaac Newton, berücksichtigt die Arbeiten des Nobelpreisträgers Paul Krugman und skizziert meinen attraktionsorientierten Internationalisierungsansatz. Sie ist der Versuch, die unsichtbaren Kräfte zu erklären, die wirtschaftliche Beziehungen zwischen Staaten lenken – so wie die Gravitation die Planeten in ihrer Bahn hält.
Die zentrale Aussage meiner Arbeit ist, dass die formelhafte Gewinnaufteilung, wie sie insbesondere in den USA praktiziert wird, nicht durch das Konzept der gewinnentstehungsorientierten Verursachungsgerechtigkeit oder andere bestehende Theorien gerechtfertigt werden kann. Stattdessen liefere ich eine neue theoretische Grundlage für die formelhafte Gewinnaufteilung, die auf einer erweiterten zwischenstaatlichen Gerechtigkeitstheorie und der Internationalisierungsforschung basiert. Die von mir als "Attraktionsgerechtigkeit" bezeichnete neue Theorie verbindet die unbewussten Motive der Staaten mit einer anziehungsorientierten Internationalisierungstheorie.
Der Ansatz der Attraktionsgerechtigkeit bietet erstmals ein theoretisches Fundament für die formelhafte Gewinnaufteilung, das die Branding-Natur dieser Methode offenlegt und die Praxis in den USA deutlich besser erklärt als jede bisherige Theorie. Auf dieser Basis wird deutlich, dass eine einheitliche Gewinnaufteilungsformel, wie sie von der Europäischen Kommission gefordert wird, genauso unsinnig ist, wie wenn alle Automobilhersteller mit demselben Markenversprechen und unter demselben Logo auftreten müssten – inklusive des gleichen Jingles. Staaten sind in ihrer Natur unterschiedlich, und eine Vereinheitlichung aller Branding- bzw. Attraktionsfaktoren wäre daher kontraproduktiv. Meine Arbeit liefert ein neues theoretisches Fundament und zugleich einen praktischen Leitfaden für eine gerechtere Gestaltung internationaler Steuersysteme – mit dem Ziel, wirtschaftliche Zusammenarbeit nachhaltig zu stärken.
nutzen die Schlupflöcher im Internationalen Steuerrecht, um ihre Gewinne zu verlagern. Bereits 2001 reagiert die Europäische Kommission darauf und schlägt vor, das bestehende System der Verrechnungspreise – und damit das Trennungsprinzip – innerhalb der Europäischen Union durch das Modell der formelhaften Gewinnaufteilung und das Einheitsprinzip zu ersetzen. Der Drang nach einer einheitlichen Regelung ist groß, besonders im Vergleich zu den USA, wo dieses System schon seit über einem Jahrhundert zwischen den Bundesstaaten Anwendung findet. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wie könnte und sollte das Design einer solchen Gewinnaufteilungsformel für die Europäische Union aussehen?
Als ich entdecke, dass viele Staats-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler die Entwicklung einer Theorie der formelhaften Gewinnaufteilung für unmöglich halten, wird in mir der Forscher-Pioniergeist so richtig entfacht. In meinem Eifer, die wissenschaftliche Welt zu revolutionieren, träume ich davon, eine Theorie zu entwickeln, die mich in die Riege der großen Denker katapultiert – eine Arbeit, die einen so großen Beitrag leistet, dass sie eines Nobelpreises würdig sein könnte. Was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahne: Die Realität wird sich später als vielschichtiger und herausfordernder erweisen, als ich mir je vorgestellt hätte.
Doch zunächst lasse ich mich von der wissenschaftlichen Komplexität mitreißen. Die gewaltige Herausforderung lässt mich aufblühen, und ich erkenne hier mein neues Territorium – ein Feld, das nicht nur mein Interesse, sondern auch meine Leidenschaft für das Lösen hochkomplexer Probleme weckt. Je größer die Herausforderung, desto stärker mein Antrieb – getreu meinem Motto: Das Unmögliche möglich machen.
Das Internationale Steuerrecht fordert, dass Gewinne dem Staat zugeordnet werden, in dem sie entstanden sind – also verursachungsgerecht. Doch ich erkenne schnell, dass die Kernfrage, die das Steuerrecht hier stellt, nur außerhalb des Steuerrechts wirklich beantwortet werden kann. Denn die eigentliche Frage lautet: Wie entstehen Unternehmensgewinne? – und das ist die zentrale Fragestellung der empirischen Erfolgsfaktorenforschung, die zum Kerngebiet des Strategischen Managements gehört.
Als mir klar wird, dass noch kein Wissenschaftler die Erkenntnisse der Erfolgsfaktorenforschung auf die Gewinnabgrenzungsfrage des Steuerrechts übertragen hat, bin ich gleichermaßen schockiert und inspiriert. Dass etwas so Naheliegendes bisher unbeachtet blieb, überrascht mich, aber gleichzeitig erfüllt es mich mit Dankbarkeit, der Erste zu sein, der diesen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft leisten kann. Es ist einer dieser seltenen Momente, in denen mir bewusst wird, dass mein einzigartiger Blickwinkel und mein Wissen die Chance bieten, einen bedeutenden Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft zu leisten.
hätte ausgereicht, um den Doktorgrad „Dr. rer. pol.“ zu erlangen. Doch mein Forscherdrang treibt mich weiter. Ich will nicht nur das Nötigste tun, sondern tiefer in die Materie eindringen, um ein Verständnis zu entwickeln, das weit über die üblichen Grenzen hinausgeht. Nach zähen Forschungsjahren, unzähligen Sackgassen und Nächten voller Grübelei stoße ich auf meinen entscheidenden Durchbruch: Eine Theorie der formelhaften Gewinnaufteilung, die im Einklang mit den Gewinnaufteilungsformeln der US-Bundesstaaten steht, lässt sich nicht aus der Erfolgsfaktorenforschung ableiten. Doch auf Basis einer „spiegelverkehrt“ interpretierten Internationalisierungsforschung schon!
Diese Erkenntnis finde ich erst, als ich beginne, die richtige Frage zu stellen – eine Fähigkeit, die ich später als eine der zentralen Kompetenzen im Coaching wiederentdecken werde. Es ist nicht immer die Antwort, die den Durchbruch bringt, sondern der Mut, die richtigen Fragen zu stellen. Diese Erkenntnis zeigt mir auch, wie entscheidend es ist, in einem Territorium zu arbeiten, das nicht nur meiner Expertise, sondern auch meiner tiefsten Identität und meinem inneren Antrieb entspricht.
Die alles entscheidende Frage, die mich zum heiligen Gral führt? Warum existiert überhaupt das Problem der zwischenstaatlichen Gewinnaufteilung? Mit anderen Worten: Was löst den steuerlich motivierten internationalen Aufteilungskonflikt aus? Antwort: Es ist der Moment, in dem erstmals ein zweiter Staat ein Besteuerungsrecht erhält. Denn erst dadurch entsteht das Problem bzw. die Frage nach einer zwischenstaatlichen Gewinnaufteilung. Und die Folgefrage lautet: Was löst das Besteuerungsrecht des zweiten Staates aus? Antwort: Es ist die Direktinvestition ins Ausland. Mit anderen Worten: Der "Urknall" des zwischenstaatlichen Gewinnaufteilungsproblems ist die Internationalisierung des bislang nationalen Unternehmens.
Auf der Basis der Internationalisierungsforschung gewinnt das Wort “Verursachungsgerechtigkeit” (im Sinne von Kausalität) eine neue Dimension. Die Frage, warum internationale Unternehmen entstehen, ist eine Frage der Internationalisierungsforschung. Wenn ich nun die Perspektive wechsle, da es sich um ein Aufteilungsproblem auf staatlicher Ebene handelt, lande ich bei einer "spiegelverkehrten" Internationalisierungstheorie, die den Fokus auf die „gastgebenden“ Staaten und deren Anziehungskraft und Attraktivität legt. Diesen Ansatz nenne ich in meiner Arbeit "attraktionsorientierter Internationalisierungsansatz". (Erst Jahre später erkenne ich, dass diese attraktionsorientierte Perspektive genau der Denkweise entspricht, die ein Staat einnimmt, wenn er bewusst an seinem Staats-Branding arbeitet.)
Nach diesem Ansatz verfügen Staaten über Attraktionsfaktoren, die Gravitationskräfte erzeugen, die ausländische Unternehmen auf ihr Staatsterritorium ziehen. Bei dieser gravitationsorientierten Idee hatte ich mich von Isaac Newton inspirieren lassen, der sie in der Physik eingeführt hat. Interessanterweise übertrug auch Paul Krugman den physikalischen Attraktionsgedanken in seine wirtschaftsgeografischen Modelle – einschließlich steuerlicher Implikationen. Diese wurden jedoch bis 2012 kaum in die Mainstream-Steuerreformüberlegungen einbezogen. Dabei wäre es naheliegend, dass Krugmans Überlegungen – gerade nach seinem Nobelpreis 2008 – stärker in die Gestaltung integrierter Wirtschaftsräume wie der EU einfließen sollten.
Und was zeigt der Vergleich der empirischen Ergebnisse? Die empirischen Ergebnisse der Internationalisierungsforschung stimmen mit der Definition der in den USA verwendeten Gewinnaufteilungsformeln viel stärker überein als mit den empirischen Ergebnisse der Erfolgsfaktorenforschung. Darüber hinaus offenbart das Forschungsdesign der beiden Forschungsrichtungen einen eklatanten Unterschied: Der Faktor Umsatz, der bei der formelhaften Gewinnaufteilung eine Schlüsselrolle spielt, findet sich zwar sowohl in der empirischen Erfolgsfaktorenforschung als auch in der empirischen Internationalisierungsforschung wieder. Jetzt kommt aber das große Aber: Die als Umsatz operationalisierte Größe, die sich in den jeweiligen Regressionsgleichungen findet, hat jeweils eine andere Rolle und daher auch Bedeutung. In der Erfolgsfaktorenforschung wird Umsatz häufig als abhängige Variable eingesetzt, deren kausale Verursachung ja gerade analysiert wird und die hier den erzielten Erfolg repräsentiert. In der Internationalisierungsforschung hingegen dient Umsatz oft als Indikator für die Marktgröße eines Staates, die hier als Internationalisierungsmotiv eine von mehreren unabhängigen Variablen darstellt. Mit anderen Worten: Die Variable Umsatz wird zwar in beiden Forschungsbereichen verwendet, befindet sich aber jeweils auf unterschiedlichen Seiten der Regressionsgleichung. Und das, meine lieben Freunde, macht einen gewaltigen Unterschied!
Auf Basis dieser Beobachtungen werden mir zwei absolut radikale - also an die Wurzel gehende - Dinge klar. Erstens, eine Theorie der formelhaften Gewinnaufteilung kann basierend auf den Erkenntnissen der Internationalisierungsforschung hergeleitet werden. Hierzu ist es auf einer höheren Vor-Ebene der methodischen Gewinnaufteilung dann allerdings zusätzlich notwendig, das von Wirtschafts- und Steuerwissenschaftlern regelmäßig missverstandene Konzept der zwischenstaatlichen Gerechtigkeit (“inter-nation equity”, das auf die Finanzwissenschaftler Musgrave/Musgrave zurückgeht) methodisch fortzuentwickeln und zu erweitern. Zweitens erkenne ich: Im internationalen Steuerstreit über eine gerechte Gewinnaufteilung sind sich weder Steuerwissenschaftler noch staatliche Experten eines zentralen Kernproblems bewusst – ein blinder Fleck, der tiefgreifende Auswirkungen auf die Gerechtigkeitsdebatte hat.
Steuerrechtswissenschaftler und Staaten verwechseln unbewusst zwei fundamentale Fragen. Sie verwechseln
1) die Frage nach den wahren Ursachen des Unternehmenserfolgs (also wie bzw. wo die Gewinne entstanden sind, was Ausfluss der kausalen Gewinnentstehung bzw. der source of profits rule ist und die wissenschaftlich richtigerweise auf die Erfolgsfaktorenforschung verweisen muss)
2) mit der Frage nach den Motiven, warum ein Unternehmen das Ausland betritt (was also nach der kausalen Internationalisierungsentstehung fragt und wissenschaftlich richtigerweise auf die Internationalisierungsforschung verweisen muss).
Vor diesem Hintergrund ist es essenziell, im internationalen Steuerzirkus erst einmal Bewusstsein für diesen wesentlichen Unterschied zu wecken. Erst dann kann ein Konsens darüber erzielt werden, welche dieser beiden elementaren Fragestellungen und die daraus abgeleitete Gerechtigkeitsphilosophie tatsächlich als Maßstab für eine gerechte internationale Gewinnaufteilung zwischen Staaten dienen sollte. Selbstverständlich werden unter beiden Fragestellungen ähnliche Sachverhalte diskutiert, was sich an der oben erwähnten Größe “Umsatz” zeigt. Aber die jeweilige Fragestellung beeinflusst die Bedeutung und das Gewicht eines bestimmten Arguments erheblich. In der Erfolgsfaktorenforschung ist Umsatz eine abhängige Variable, während er in der Internationalisierungsforschung eine unabhängige Variable darstellt. Solange alle Staaten davon ausgehen, dass sie eindeutig “verursachungsgerecht” argumentieren und glauben, sie liefern damit Antworten auf ein und dieselbe Frage (oder dasselbe Prinzip), ist das ein fataler Irrtum. Vor dem Hintergrund, dass unter dem Deckmantel der Verursachungsgerechtigkeit bzw. der source of profits rule Argumente aus beiden oben genannten Fragestellungen vermengt und vorgetragen werden, ist es daher kein Wunder, dass das Tor der internationalen Gewinnverschiebung sperrangelweit offensteht. Gleichzeitig erklärt dies auch die häufig diametral entgegenstehenden Standpunkte von Staaten, was letztlich nicht nur für die Staaten, sondern auch für die international operierenden Unternehmen zu extrem teuren zwischenstaatlichen Verständigungsverfahren führt. Und an welchem Maßstab werden die streitigen Sachverhalte, die Gegenstand von internationalen Verständigungs- und Schiedsverfahren sind, gemessen? (Das ist an dieser Stelle mehr eine rhetorische Frage!)
Die in 2021 von der OECD initiierte “Weltsteuerreform”, die eine stärkere Umverteilung zugunsten der "Marktstaaten" mit sich bringt, und auch bereits die Einführung des Country-by-Country-Reporting zeigen den schon seit langer Zeit bestehenden Trend, dass vielen Staaten (unbewusst) die Frage nach den Internationalisierungsmotiven (bzw. die Frage nach den staatlichen Attraktionsfaktoren) wichtiger ist als die Frage, wodurch ein internationales Unternehmen tatsächlich seine Gewinne erwirtschaftet bzw. verursacht hat (unternehmerische Erfolgsfaktoren). Das zeigt, dass die internationalen Steuerdebatten und Streitigkeiten immer mehr in Richtung der Internationalisierungsfrage verzerrt werden. Gerechtigkeitstheoretisch entfernt sich das unbewusste Gerechtigkeitsverständnis der Staaten somit immer mehr von der Verursachungsgerechtigkeit (in Bezug auf die Gewinnentstehung) und bewegt sich stetig in Richtung des von mir entwickelten Konzepts der Attraktionsgerechtigkeit, bei dem Internationalisierungsmotive bzw. staatliche Attraktionsfaktoren im Vordergrund stehen.
Warum dann nicht gleich die formelhafte Gewinnaufteilung einführen? Und zwar weltweit. Denn die Formelaufteilung ist nicht nur im Einklang mit dieser internationalisierungsorientierten Gerechtigkeitsphilosophie. Gleichzeitig ist sie eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich als Staat transparent über die jeweiligen Attraktionsfaktoren der Aufteilungsformel und deren Gewichtung zu positionieren und im Sinne von Staats-Branding und Staats-Marketing die bewusste Antwort darauf zu geben, wofür ein Staat (im Kontext des internationalen Steuerwettbewerbs) steht bzw. worin ein Staat besonders gut ist. Dadurch würden folgende Fragen, die übrigens allesamt Kernfragen der Branding-Disziplin sind, in den Vordergrund gerückt: Wer bin ich als Staat? Wofür stehe ich als Volkswirtschaft und was sind meine Stärken? In welchen Feldern und Branchen will ich mich als Nation positionieren und wie entwickeln? Das Konzept der attraktionsorientierten Formelaufteilung ist ein wunderbares Konzept, um genau diese bewusstseinserweiternden Fragen - durchaus auch branchenspezifisch - zu beantworten und (über die Auswahl und Gewichtung der „Branding-“ bzw. Attraktionsfaktoren) sichtbar zu machen.
Meine langfristige Prognose? Eines Tages werden wir weltweit das Konzept der formelhaften Gewinnaufteilung eingeführt haben. Allerdings erfordert dies einen höheren Bewusstheitsgrad auf Ebene der Nationen als heutzutage. Warum ich an eine solche Zukunft glaube? Weil das Konzept der attraktionsorientierten formelhaften Gewinnaufteilung auf einer abstrakten Ebene mit den grundlegenden Prinzipien sowohl der Branding-Philosophien als auch der Positiven Psychologie im Einklang steht. Diese betonen die Bedeutung der Herausstellung eigener Markenzeichen bzw. der eigenen Stärken und damit der eigenen Attraktivität. Hinzu kommt, dass die Trends und Entscheidungen auf OECD-Ebene, wie gezeigt, ohnehin bereits in diese Richtung gehen.
Genau an dieser Stelle offenbart sich durch das Konzept der Attraktionsgerechtigkeit die Natur der formelhaften Gewinnaufteilung im Branding-Charakter der Gewinnaufteilungsformeln. Wie Ronald Coase einst die Natur des Unternehmens in ‚The Nature of the Firm‘ entlarvte, entblößt die Attraktionsgerechtigkeit heute die wahre Natur der formelhaften Gewinnaufteilung: jeder US-Bundesstaat verwendet eine eigene, individuelle Gewinnaufteilungsformel, weil die einzelnen Gewinnaufteilungsfaktoren und Gewichtungen (bewusst oder unbewusst) den Branding-Faktoren eines Bundesstaates entsprechen. Eine attraktionsorientierte Formelaufteilung (also eine formelhafte Gewinnaufteilung im Einklang mit dem Konzept der Attraktionsgerechtigkeit) vermag dann im Rahmen der Formel und ihrer Aufteilungsfaktoren genau die oben genannten Aspekte - also Stärken und Markenzeichen - in den Vordergrund zu rücken und transparent zu machen. Genau deshalb und aufgrund der damit zusammenhängenden Transparenzvorteile sowie den Motiven, die sich in den erwähnten OECD Trends erkennen lassen, glaube ich, dass die Staaten weltweit eines Tages begreifen werden, dass es Sinn macht, sich klar und deutlich zu positionieren und damit für einen transparenten, fairen und zukunftsorientierten Steuer- und Staatenwettbewerb zu sorgen – ein Wettbewerb, der die Stärken jeder Nation sichtbar und greifbar macht. Gleichzeitig kann ein Staat weiter an seinen eigenen Stärken arbeiten und diese über das attraktionsorientierte Konzept der formelhaften Gewinnaufteilung (also durch eine in gewissen Grenzen selbst gewählte, den eigenen Stärken des Staates entsprechende Branding-Aufteilungsformel) sichtbar machen.
Meine Doktorarbeit hat mir gezeigt, dass unsichtbare Kräfte – wie Anziehung, Identität und Differenzierung – unser Handeln prägen. Heute begleite ich Menschen, Teams und Organisationen dabei, genau diese Kräfte bewusst zu erkennen und sichtbar zu machen.
Denn genau wie Staaten durch ihre Attraktivität auf Unternehmen wirken, haben auch Menschen und Marken ihre ganz eigene Attraktions- und Resonanzkraft. Und diese Kraft wird dann am stärksten, wenn Identität klar, authentisch und erlebbar wird.
Wie ich diese Erkenntnisse in meine heutige Arbeit übertrage? Das erfährst du hier:
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